Rekonstruktion von Erosionsschäden durch Bisshebung: ein praktisches Arbeitskonzept
Diese von der fortbildungROSENBERG organisierte Veranstaltung fand grossen Anklang. Über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich am 31.01.2013 im Zürcher Au Premier ein um von Prof. Th. Attin (Universität Zürich) ein Konzept zur direkten Bisshebung zu erlernen. Auf sympathische und kurzweilige Weise brachte Prof. Th. Attin die Anwesenden in einem raschen theoretischen Teil auf den gleichen Wissensstand.
Sauer ist nicht gleich Sauer!
Die Aussage, dass saure Nahrungsmittel per se zu Erosionen führen ist irreführend. Der Begriff ‘Säure’ meint korrekterweise ‘eine an Kalziumphosphat untersättigte Lösung’. Je untersättigter, desto erosiver. Aus diesem Grund ist beispielsweise Zitronensäure erosiver als Salzsäure. Nebst dem Säuretyp, dem pH-Wert und der Pufferkapazität spielen aber noch die weiteren Bestandteile der Säure eine wichtige Rolle. Bestandteile wie Kalzium, Phosphat oder Fluorid beeinflussen das erosive Potential einer sauren Lösung entscheidend. Wussten Sie, dass Orangensaft, der mit Kalzium versehen wurde ähnlich erosiv ist wie Wasser?
Salat ohne Essig? Brunch ohne O-Saft?
Nein! Eine Risikoerhöhung für Erosionen liegt erst vor, wenn saure Getränke dreimal oder häufiger am Tag konsumiert werden. Zu den säurehaltigen Nahrungsmitteln gehören Erfrischungsgetränke, Früchte, Säfte, Essig, aber auch Wein und Sekt. Gute Neuigkeiten für alle Bier-Liebhaber: Bier ist Dank dem enthaltenen Hopfen nicht erosiv.
Wie kann ich mich schützen?
‘Man soll mindestens eine halbe Stunde mit Putzen warten nachdem saure Nahrungsmittel konsumiert wurden’. Dieser Aussage widerspricht Prof. Attin. Anhand Studien konnte gezeigt werden, dass der Zahnhartsubstanzantrag relativ gering ist, wenn sofort nach dem Konsum saurer Nahrungsmittel geputzt wird. Nach einer Zeit zwischen 15 – 30 Minuten wird am meisten Zahnhartsubstanz weggebürstet. Erst nach 60 Minuten ist der Abtrag durch das Zähneputzen vergleichbar wie wenn keine sauren Nahrungsmittel konsumiert wurden.
Fazit der Redaktion: Eine tolle, praxisnahe Fortbildung!
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