Das Kind als Patient
Das Thema des Abendseminares „Keine Angst vor Kindern!“ der fortbildungROSENBERG vom 28. August 2012 führte rund 60 Teilnehmer ins Au Prémier nach Zürich. Referent der Weiterbildung war Dr. Richard Steffen (Privatpraxis Weinfelden) welcher gekonnt durch den Abend führte.
Als Kinderzahnarzt erlebt man den Erstkontakt eines Kindes mit der Zahnmedizin und sollte ihm eine gute Grundlage für den weiteren Umgang mit zahnärztlichem Personal schaffen. Dr. Richard Steffen vermittelte die Basics der Kinderbehandlung, strich die Besonderheiten bei den einzelnen Altersgruppen heraus und stellte Behandlungsmittel sowie Notfallkonzepte vor. Notfälle kommen am Häufigsten in Form von Unfällen vor. Aber auch Zahnschmerzen durch Pulpitiden, Durchbruchsproblematiken, MIH und Abszesse sind nicht selten.
Tell-Show-Do
Die kleinen Patienten werden beim Zahnarzt mit einer neuen Situation konfrontiert. Folglich ist es wichtig, dass man den Kindern alles zuerst erklärt und zeigt bevor man eine Behandlung durchführt. Kinder kooperieren generell besser, wenn man ihnen die Wahl lässt und sie beispielsweise fragt auf welchem Stuhl sie sitzen möchten. Spricht man mit dem Kind, sollte man mit ihm auf Augenhöhe sein. Behandlungsrituale, wie das Spielen mit dem glitzernden Zauberstab, erleichtern die Sitzung. Hilfreich ist es mit einer Mundhygieneinstruktion anzufangen um eine Vertrauensbasis zu schaffen. Nach der Behandlung erhält jedes Kind bei Dr. Steffen ein kleines Geschenk, egal wie es sich benommen hat. Elterngeschenke sollten vermieden werden, da sie das häufig ängstliche Kind zusätzlich unter Druck setzen. Viel wichtiger ist es das Kind zu loben, selbst wenn es nur für eine winzige Kleinigkeit sein sollte. Die Angst vor dem Zahnarzt wird in grösstem Masse abgeschaut und nicht erlebt, deswegen ist es wichtig für die Eltern ihre eigene Angst vor dem Zahnarzt nicht aufs Kind zu übertragen. Auch beruhigend gemeinte Formulierungen wie „Du brauchst keine Angst zu haben, es tut bestimmt nicht weh“ sollten vermieden werden.
Weitere Zusatzinformationen zur Kinderzahnmedizin finden Sie in der DENTASTIC 5/2012 Printausgabe.