„Die Rezession – ein alltägliches multidisziplinäres Problem: von Dentinhypersensibilität, Karies, Erosion/Abrasion, Ästhetik und Co“.
Referat von PD Dr. Patrick R. Schmidlin am Swiss Dental Hygienists Workshop von GABA:
Nach dem ersten Tag des Swiss Dental Hygienists 2011 Kongresses in St. Gallen nahmen am Abend zahlreiche Dentalhygienikerinnen am Workshop von GABA mit PD Dr. Patrick R. Schmidlin vom ZZN der Universität Zürich teil. Der Referent wies zu Beginn seiner Rede darauf hin, dass Rezessionen ein wichtiges und oft unterschätztes Thema seien, sozusagen die „Kehrseite der Zahnmedizin“.
Der Referent PD Dr. Patrick R. Schmidlin schaffte es in seinem Referat, einen Gesamtüberblick über das breite und vielschichtige Thema der Rezession zu geben sowie auch praktische Erkenntnisse und Tipps aus dem Praxisalltag in seine Ausführungen mit einfliessen zu lassen.
Die Rezession gehört zu den mukogingivalen Problemen im Bereich von Zähnen. Bei den heutigen Patientenbedürfnissen steht die Ästhetik immer mehr im Vordergrund. Die medizinischen Anforderungen an Dentalhygienikerin und den Zahnarzt, wie Zahnhartsubstanzerhalt, Schmerzfreiheit, Stabilität und Funktion, werden vom Patienten dabei vorausgesetzt. Und günstig sollte die Behandlung beim Zahnarzt ja auch immer sein, bemerkt PD Schmidlin ironisch.
Bei der Rezession können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Dazu gehören mechanische Faktoren, Plaque und Entzündungen, die Anatomie sowie auch Pressen und Knirschen. Nicht selten kommen Rezessionen bei Patienten mit „zu guter“ Mundhygiene, welche fünf Mal am Tag ihre Zähne putzen, vor. Eine Rezession kann auch ein „Zahnputztrauma“ darstellen. Ein erstes Anzeichen für ein solches Trauma ist die Hyperkeratose (u.U. Leukoplakie-ähnlich). Späterer Gewebeabbau ist möglich. Anzeichen hierfür sind u.a. eine gute Mundhygiene, zervikale Abrasionen sowie unauffällige und erhaltene Papillen. Häufig tritt das „Zahnputztrauma“ bei dünnen oder fehlenden bukkalen Knochenlamellen sowie bei dünner und graziler Gingiva auf. Die Kieferorthopädie stellt gemäss PD Dr. Patrick Schmidlin keine Gefahr für das Parodont dar. Gelegentlich können allerdings Rezessionen beobachtet werden, vor allem in Zusammenhang mit dünner Gingiva sowie Knochendehiszenzen und dünnen kortikalen Wänden. Eine Rezession ist für den Patienten subjektiv primär eine ästhetische Beeinträchtigung. Zahnmedizinisch kommen bei Rezessionen die folgenden möglichen Wirkungen hinzu: Sensibilität, Bakteriämie, Karies und/oder endodontische Probleme. PD Dr. Patrick R. Schmidlin stellte daraufhin die vier Klassen von Rezessionen nach Miller (1985) vor. […]
Lesen Sie weiter in der DENTASTIC 6/2011 Printausgabe, wo Sie noch mehr über Rezessionen und den Vortrag von PD Dr. Patrick R. Schmidlin erfahren.