Exzellente Vorträge – frisch von der EAO 2011!
DENTASTIC war natürlich an der EAO 2011 in Athen. Erfahren Sie nur bei DENTASTIC die Highlights aus Athen. In den Printausgaben 5/2011 und 6/2011 finden Sie weitere EAO-Berichte.
Einfluss von Sofortbelastung auf das Ergebnis im ästhetischen Bereich
(Dr. Konrad Meyenberg, Universität Zürich)
Die Sofortbelastung von Implantaten führt aus klinischer Sicht zu vorhersehbaren Resultaten, vorausgesetzt der Fall wurde sorgfältig ausgewählt und erfüllt die notwendigen Kriterien. Bezüglich funktionellem und biologischem Resultat sind die Erfolgsraten vergleichbar mit jenen, die durch konventionelle Behandlungs- und Belastungsprotokolle erreicht werden. Einschränkungen ergeben sich jedoch im Bezug auf das ästhetische Resultat und auch gewisse Risikofaktoren müssen bedacht werden. Wegen der Sofortbelastung sind von chirurgischer Seite her nur bedingt Hart- oder Weichgewebeaugmentationen möglich.
Einfluss von Implantatoberflächeneigenschaften und Implantatlänge auf Sofortbelastungsprotokolle
(Dr. Rüdiger Junker, Universität Nijmegen, Holland)
Die Behandlungszeit verkürzen und die Unannehmlichkeiten für den Patienten reduzieren sind klare Trends in der Implantologie. Das hat dazu geführt, dass die Sofortbelastung von Implantaten bei den Zahnärzten an Popularität gewonnen hat. Und tatsächlich konnten mittels Sofortbelastung vielversprechende und vorhersagbare Resultate erzielt werden. Trotzdem muss man sich bewusst sein, dass neben einer rigorosen Fallselektion auch die implantatbezogenen Faktoren berücksichtigt werden müssen, bevor man sich für ein solches Vorgehen entscheidet.
Einfluss von Hart- und Weichgewebeaugmentation
(Dr. Iabella Roccietta, Universität Mailand)
Die grössten Bemühungen in der Implantologie zielen auf ein ästhetisch hochwertiges Ergebnis der endgültigen prothetischen Restauration ab. Die Implantatposition wird daher eher von den prothetischen Anforderungen als von der Qualität, Quantität und Morphologie des vorhandenen Knochens bestimmt. Eine korrekte Diagnose der parodontalen, prothetischen und chirurgischen Parameter ist entscheidend.
Einfluss von Sofortbelastungskonzepten bei teilbezahnten und zahnlosen Patienten
(Dr. Tiziano Testori, Lake Como Institute)
Die breite Verwendung von Implantaten über die letzten 20 Jahre hat dazu geführt, dass einige Aspekte des ursprünglichen zweizeitigen Brånemark Behandlungsprotokolls revidiert wurden. Nachdem sich das einzeitige Behandlungsverfahren über mehrere Jahre als valide erwiesen hat, kam es zu einem grossen Wandel in der Implantologie: Sofortbelastungsprotokolle wurden unter gewissen Umständen immer breitflächiger als legitime Behandlungsmethode akzeptiert. Oberstes Ziel der Sofortbelastung ist es, die Anzahl der chirurgischen Eingriffe und die Zeitspanne zwischen chirurgischem Eingriff und prothetischer Versorgung zu reduzieren. All dies jedoch nicht auf Kosten der Erfolgsraten.
Mikrobiologische Testungen
(Prof. Andrea Mombelli, Universität Genf)
Periimplantäre Erkrankungen können als eine gemischt–anaerobe Infektion gesehen werden. In den meisten Fällen ist die Zusammensetzung der Flora ähnlich wie die subgingivale Flora bei einer chronischen Parodontitis. Das Fehlen von gleichbleibenden mikrobiologischen Unterschieden zwischen Mukositis und Periimplantitis oder zwischen moderater und schwerer Periimplantitis kann bedeuten, dass sich die Krankheit in den meisten Fällen stufenweise von der Mukositis zur Periimplantitis entwickelt.
Auswirkungen von bukkalem Knochen auf sofortige Implantat-Ästhetik
(Prof. Joseph Kan, Universität Loma Linda, Kalifornien)
Im anterioren Bereich eine ansprechende Ästhetik der Implantatversorgung zu erreichen ist eine Herausforderung . Eine Implantatrestauration mit einem harmonischen, natürlichen Gingivaverlauf zu kreieren ist eine Mischung aus Wissenschaft und Kunst. Das Verständnis von biologischen und physiologischen Limitationen der Hart- und Weichgewebe vereinfacht die Vorhersagbarkeit, ob es sich um einfache oder komplexe ästhetische Situationen handelt.
Augmentation vs. Angulation
(Prof. Urs Brägger, Universität Bern)
In der Vergangenheit gab es grosse Bedenken bezüglich sogenannten nicht-axialen Belastungskräften auf Implantate, wie sie zum Einsatz kamen, wenn beispielsweise die Anatomie eine achsengerechte Positionierung des Implantates, bezogen auf die spätere Zahnstellung, nicht erlaubte. Es gibt zahlreiche Situationen, in denen eine achsengerechte Positionierung der Implantate ohne verhältnismässig grossen Aufwand schlicht nicht möglich ist. Auch wenn augmentative Verfahren zum Einsatz kommen, ist schlussendlich dennoch häufig eine leichte Korrektur der Implantatachse nötig, auch wenn die Implantataustrittsstelle an der prothetisch optimalen Stelle zu liegen kommt.