DH-Seminar Esthetic Dentistry in Zürich
Die auch im Jahr 2011 weitergeführte Seminarreihe der fortbildungROSENBERG für DentalhygienikerInnen startete am im Februar 2011 im Zürcher Au Premier. Dr. med. dent. Urs Brodbeck freute sich den TeilnehmerInnen einen Überblick zum Thema Esthetic Dentistry zu geben.
Das Ziel dieser Fortbildung war es, den Teilnehmenden eine Übersicht über die breite Palette ästhetischer Behandlungsmöglichkeiten zu geben. Anhand dokumentierter Fälle konnten sie lernen, ihre Patienten auch auf diesem Gebiet richtig zu beraten. Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf vollkeramischen Restaurationen, es wurden aber auch die Vor- und Nachteile von Kompositrestaurationen diskutiert. Als Möglichkeit zum schnellen, günstigen und ästhetisch guten Lückenschluss stellte Dr. Brodbeck noch die sogenannten Fliegerbrücken vor. Dabei handelt es sich um Nachfolger der Klebebrücken. Die Vorteile dieser Behandlungsmethode sind nicht von der Hand zu weisen: Es muss keine Zahnhartsubstanz geopfert werden, es schimmern keine Metall-Backings durch, es ist günstig und schnell, und es wird nur ein Pfeilerzahn benötigt. Diese Art der Rekonstruktion ist je nach Okklusion nicht immer möglich, sollte aber als Option nicht ausser Acht gelassen werden.
Dr. Urs Brodbeck gab zudem praktische Tipps und Tricks mit Bulimiepatienten umzugehen. Diese reichten von geschickter Gesprächsführung über Verschreibung von Erbrechschienen bis zu finanziellen Anreizen im Sinne von Konstenübernahme durch die Krankenkasse. Diese übernehmen nämlich die Kosten von Zahnbehandlungen, die durch Bulimie verursacht wurden. Interessanterweise werden die Behandlungskosten bei Refluxpatienten nicht übernommen. Letztere sollte man daher umgehend zum Hausarzt schicken, damit dieser ihnen etwas gegen Reflux verschreibt.
Um zu evaluieren, wie hoch die ästhetischen Ansprüche des Patienten sind, empfahl Dr. Brodbeck “take-away-dentistry”: Dabei wird ein ideales, aber schnelles Komposit-Mock-up erstellt. Auf Ätzen wird verzichtet und die Rekonstruktion wird nach dem Härten gleich wieder mit der Sonde abgespickt. Diese “take-away-dentistry” ist zwar nicht schön, aber der Patient erhält einen Eindruck darüber, was in etwa geplant ist. Er hat die Möglichkeit seinem sozialen Umfeld die provisorische Rekonstruktion zu zeigen und kann sich in Ruhe entscheiden, inwieweit die geplante Rekonstruktion seinen ästhetischen Anforderungen genügt.
Auch Patienten mit Bruxismus müssen nicht auf eine vollkeramische Versorgung verzichten. Hierbei soll jedoch auf geschichtete Keramik verzichtet werden, denn sie splittert zu schnell. Stattdessen solle gepresste und bemalte Keramik verwendet werden. Die Gefahr, dass die Bemalung auf der Labialseite der Frontzähne mit der Zeit verschwindet, besteht nicht.
Sein Ziel, den teilnehmenden DentalhygienikerInnen zu zeigen, was mittels Vollkeramik möglich ist, erreichte Dr. Brodbeck voll und ganz.